YouTube darf ich wohl als eine meiner Inspirationsquellen und vor allem Lernquellen bezeichnen. Nach reichlicher Überlegung habe ich mich nun selbst an einem sogenannten Vlog versucht. Das dabei so ziemlich vieles schief gelaufen ist, war reiner Zufall.
Nach einiger Recherche entschied ich mich, auf Grund des Wetters, für den Caumasee bei Flims als Tagesziel. Mit einer anschliessenden Wanderung in die Rheintalschlucht. Eine Stunde wandern dürfte selbst mit meiner Fitness machbar sein.
Die Fahrt nach Flims verlief noch problemlos. Zu denken hätte mir geben sollen, dass ich, beim aussteigen aus dem Auto, schon ausgerutscht bin. Aber hey, es ist Schnee, klar ists eisig! Wanderschuhe angezogen, Rucksack umgeschnallt und los gehts. Nach einer kurzen Wanderung komme ich beim Lift - den ich in der Planung fälschlicherweise für eine Treppe gehalten habe - an. Natürlich ist der um diese Jahreszeit ausser Betrieb. Macht ja nichts, der gezuckerter Waldweg zum See hinunter ist weder anstrengend noch weit. Doch am See angekommen sehe ich; da ist kaum Wasser drin. Ein See ohne Wasser ist nicht besonders fotogen?
Soweit so gut, ich schaue mich um, finde an einer Ecke eine schöne Komposition. Linkerhand führt der verschneite Wald ins Bild, rechterhand ist der Wald noch herbstlich eingefärbt. Durch das Türkise Wasser sieht man den Grund mit Steinen, darüber an der Wasseroberfläche die bespiegelten Bäume. Viel besseres finde ich hier wohl im Moment nicht.
Ich schaffe es gerade so den ersten Test zu fotografieren, da fährt ein kleines Auto vor. Ein Mann in oranger Warnkleidung steigt aus und macht sich daran den Zaun, der quer durch meine Komposition läuft aber kaum sichtbar ist, zu reparieren…. Der Herr tut nur seine Arbeit, gar kein Vorwurf, aber warum ausgerechnet jetzt hier?
Nun gut, ich packe mein Zeug zusammen und suche mir etwas neues. Bleibe kurzzeitig im Morast stecken, aber kein Problem. Finde hier und da eine Komposition, die mich aber nie so zu 100% überzeugen vermag.
Auf einem grossen Felsen sehe ich ein verschneites Gebüsch: der ideale Vordergrund. Ich klettere hoch und platziere meine Kamera entsprechend. Ein Bild mit dem man ganz zu frieden sein kann.
Den Abstieg vom Fels gehe ich langsam an, es ist rutschig. Dennoch: ich merke wie ich rutsche und das nächste das ich auf dem Boden liege. Mist…. zuerst mal alles checken: alles okay bis auf das rechte Knie welches höllisch schmerzt und einen blutigen Finger. Die Vlog-Kamera ist von Schmutz überzogen, die Batterie rausgeflogen aber sonst scheint alles okay. Meine Hauptkamera ist tiptop - robust wie sie halt ist, die 5D. Meinem Stativ fehlt jedoch eine Beinverlängerung. Nach kurzem suchen stelle ich fest, dass diese im Stativ selbst ist, wahrscheinlich versuchte ich mich damit abzustützen, die Wucht schlug dann das Bein rein.
Das war’s dann mit dem Vlog und der Wanderung zur Rheintalschlucht. Der Aufstieg vom See zum Parkplatz war schon Herausforderung genug, deshalb entschied ich mich gegen die stündige Wanderung. Auf dem Heimweg hielt ich noch hier und dort an, versuchte ein Foto der Rheintalschlucht zu erstellen und wurde zum Schluss auch fündig, wenn auch nicht von dort aus wo ich eigentlich wollte.
Das Video VLOG #001 findet ihr hier:
Da es sich um einen Test handelte ob ich dies öfter tuen sollte oder nicht und alles mit meinem bestehenden Equipment gefilmt ist fehlt es an Mikrofon und Gimbal. Optimierungsbedarf ist dahingehend natürlich vorhanden. Aber ob ich das nach dieser Erfahrung sowieso nochmals mache?
UPDATE:
Nach einem Doktorbesuch mit MRI stellt sich heraus, dass mein Knie in Ordnung ist. Nicht’s besorgniserregendes welches nicht in zwei, drei Wochen mit etwas schonen wieder gut sein wird. Ein sehr guter Befund über den ich auch sehr glücklich bin.